CANA DASIA

26. Okt 2025,

CANA DASIA
CANA DASIA

“Du schaffst es auf die Weltbühne nur über Amerika,” sagte einst Mike Myers, der berühmte kanadische Schauspieler. Damit meinte er nicht nur seine eigene Karriere, die mit Austin Powers und Wayne’s World riesige Erfolge feierte – zuerst in den USA und dann weltweit.

Kanada wurde selten als bedeutende Nation wahrgenommen. Das “gefrorene Land” mit Iglus, Eisbären und karierten Holzfällerhemden wurde eher belächelt. Was aus Kanada kam, waren Holz, Ahornsirup – und von indigenen Völkern geschnitzte Figuren. Sonst nichts.

Und doch: Kanadier:innen wie Jim Carrey, John Candy, Alanis Morissette, Neil Young, Leonard Cohen, Pamela Anderson und Ryan Reynolds schafften den Sprung auf die Weltbühne – über die USA.
Auch wirtschaftlich stand Kanada lange im Schatten und in Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten. Die amerikanischen Präsidenten entschieden, und Kanada watschelte hinterher.
So zumindest schien es.

Die Schweiz kennt übrigens ein ähnliches Problem: höflich belächelt, aber nicht ernst genommen zu werden.
Dabei steckt in der Geschichte Kanadas eine Fülle spektakulärer Geschichten – nur wurden sie selten laut erzählt. Ich erlaube mir also, ein paar dieser Errungenschaften made in Canada in Erinnerung zu rufen:

  • Insulin (1921/22, Toronto)
  • Externe Herzschrittmacher-Pionierarbeit (1950, Toronto/Ottawa)
  • Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV (2010er, Winnipeg)
  • Walkie-Talkie (1937)
  • Java-Programmiersprache (1995)
  • IMAX (späte 1960er/70er)
  • Basketball (1891)
  • Reissverschluss (moderne Version) (1910er)
  • Schneemobil (1930er)
  • Canola-Öl (1970er)
  • UN-Friedenssicherung (1956/57)

Beeindruckend, oder?

Doch im Bewusstsein der Welt galten diese Leistungen meist als “amerikanisch”. Kanada war einfach der Teil mit den freundlichen Amerikanern. So die Meinung vieler Tourist:innen.

Die tektonische Verschiebung von 2025

Heute, im Jahr 2025, bewegt sich auf dem amerikanischen Kontinent eine politische Platte. Keine Schallplatte – sondern eine tektonische. Die Weltpolitik verändert sich, und die Länder mit Wirtschaftsmacht schreiben neue Spielregeln. Der Mann in Orange hat dazu einiges beigetragen – ohne es zu begreifen.
Als jener Typ, der den Nationen (ausser Russland) Strafzölle aufbrummte, waren die meisten  Regierungen geschockt und orientierungslos. Es war, als hätten sich die diplomatischen Synapsen kurzgeschlossen. Doch anstatt sich zu ducken oder den “Ring zu küssen”, wie es so schön heisst, entschieden sich einige Nationen, eigene Wege zu gehen. 

Kanada und China zum Beispiel.

Premierminister Mark Carney begann gleich an seinem ersten Amtstag, die USA demonstrativ links liegen zu lassen. Zuerst reiste er nach Europa, nun nach Asien.

Asien – jener Kontinent, der am schnellsten wächst und verlässliche Partner sucht. Und Kanada? Kanada hat dort gerade einen Platz ganz oben auf dem Podium bekommen. 

Jetzt gilt es, zu beweisen, dass wir nicht nur freundlich sind – sondern auch verlässlich.
Hey Kanada, trag deine Freundlichkeit hinaus in die Welt.
Sie könnte unser wertvollstes Exportgut sein.

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